28. Oktober 2024

Sabine Kornbichler: Annas Entscheidung

Das war das andere Buch, daß ich aus dem Regal meiner Mutter im Altenheim entliehen habe …

Der Titel ist leicht irreführend, denn letztendlich geht es explizit nicht nur um eine Entscheidung und schon gar nicht alleine um eine nur von Anna.

Ich fühlte mich beim Lesen des Buches teilweise an Groschen-Liebes-Romane aus meiner Jugend erinnert – bis zu dem Punkt, an dem komplexe menschliche Verhaltensmuster gut erklärt wurden und eine Tiefe einiger Charaktere offenbarten. Ansonsten ist es ein Liebesroman (ja, das klingt jetzt etwas lapidar), ein Genre, welches ich nicht mehr so gerne lese. Gut, daß ich das Buch wieder abgeben kann ...


 

25. Oktober 2024

Janne Mommsen: Oma ihr klein Häuschen

Bei meiner Mutter im Heim lagen wieder Bücher, die ich mir mal eben kurz ausgeliehen habe …

Eine Geburtstagsfeier einer 76-jährigen auf Föhr geht gründlich schief: Oma ist weg und die Verwandtschaft ist sich uneinig, was mit dem Haus der Oma werden soll. Von 5 Partien (Oma und ihre 4 Kinder) sind zwei für das Verkaufen und zwei nicht – und Oma ist weg um sich nicht auf eine der Seiten schlagen zu müssen.

Viele Familienkomplikationen (ein kleines bißchen mehr als in einer „normalen“ Familie ;) ) machen den lustigen Plott aus. Eine Lektüre für zwischendurch. Ich habe zwei Tage dafür gebraucht, bin aber nicht böse, das Buch wieder abgeben zu müssen.


 

26. September 2024

Boris Meyn: Der blaue Tod

Beim Tai Chi liegen manchmal Bücher , die abgegeben werden. Da fand ich auch dieses: Einen Krimi, der in 1862 Hamburg spielt. Als ehemalige Einwohnerin der Stadt (und Krimifan) freute ich mich schon darauf.

Der Plott um den Anwalt Sören Bischop war recht gut gestrickt. Der Hinweis auf echte Hamburger Größen war gut nachvollziehbar. Das politische und gesellschaftliche Geschehen zu der Zeit in Hamburg war auch gut umrissen. Es stellte sich aber heraus, daß die titelgebende Epidemie eher Beiwerk eines gänzlich anderen Handlungsstranges war. Die Brisanz der damaligen nachweislichen (!) Fehlentscheidungen kommt fast nur im Nebensatz heraus.

Mir fehlte ein Glossar in diesem Buch, in dem doch einige Hafen- bzw. Hamburgspezifische Ausdrücke ohne weitere Erklärung benutzt wurden. Ich habe also sehr viele Begriffe, die mir teilweise doch schon bekannt waren, sicherheitshalber nachgeschlagen. So wurden dort namentlich die Berufe folgender Hafenarbeiter aufgeführt: „Festmacher“, „Schauerleute“, „Stauer“ und „Tallymann“. Stauer und Schauerleute sind allerdings ein- und derselbe Beruf (das wäre anhand eines Glossars sowohl dem Autoren als auch dem Lektoren aufgefallen) und Tallymann war gerade speziell in Hamburg der Quartiermann (ein Begriff, den ich aus anderen historischen Hamburg-Krimis durchaus schon kannte). Der Autor erwähnt auf der Alster liegende „Dinghis“, wobei meines Wissens in Hamburg eher nur „Jollen“ unterwegs waren. Den Begriff „Udl“ für einen Hamburger Polizisten konnte ich nicht so simpel recherchieren, da Wkipedia eher den Begriff „Udel“ kennt. Auch die erwähnten Terassensiedlungen wären deutlicher geworden anhand einer kleinen Zeichnung/Darstellung ebenso die Kettenschiffe, die das ältere Treideln ablösten. Und das Wort „insinuieren“ konnte ich mir ohne weiteres trotz kleinem Latinum nicht wörtlich erschließen. Die eingefügten Fotos zur Ausstattung der Desinfektionskolonnen und Krankenhäuser zur Zeit der Choleraepidemie in dem Jahr in Hamburg waren durchaus erhellend, aber ich fand sie ein wenig lieblos ausgewählt, zumal viele Fotos dasselbe nur aus etwas anderem Winkel zeigten und somit wenige neue Erkenntnisse brachten. Ein Goodie wäre auch ein historischer Stadtplan gewesen …

21. September 2024

Ursula Poznanski: Oracle

Nach dem Kauf von „Scandor“ derselben Autorin fiel mir auf, daß mir dieser Band auch noch in der Sammlung fehlt (ja, Ursula Poznanski schreibt so, daß ich die meisten Bücher gut finde – man mag ihren Stil oder eben nicht). Auch dieses Buch war nach weniger als 20 Stunden durchgelesen …

Ein junger Mann hatte in seiner Schulzeit auf der Regelschule Probleme, weil er an Menschen um ihn herum verstörende, beängstigende Dinge sah und daraufhin Panikattacken entwickelte. Mithilfe von Therapie, Psychopharmaka und einem Schulwechsel schafft er immerhin einen Schulabschluß, die verstörenden Dinge verschwinden und er kann nun den Schritt in ein Studium wagen. Gleichzeitig zieht er von zu Hause aus in ein Studentenwohnheim – allerdings an die Bedingung geknüpft, seine Therapie weiter zu machen.

Ein Test, ob die Zeichen wirklich weg sind, ist ein Klassentreffen. Dabei sieht er eine Klassenkameradin wieder, deren Beine er damals nur verschwommen sehen konnte, die jetzt im Rollstuhl sitzt. Das macht ihn nun doch stutzig und die vorher geäußerte Idee seines Mitbewohners, die Tabletten vielleicht wegzulassen, wird jetzt auch von ihm in Betracht gezogen.

9. September 2024

Ursula Poznanski: Cryptos

Angefixt vom Poznanski-Fieber fiel mir dieser Band als bisher ungelesen wieder ein.

In einer Zukunft unserer kaputten Erde, in der die meisten Menschen sich täglich in die virtuelle Realität begeben, gibt es nur wenige Personen, die ihr tägliches Leben in der unwirtlichen Umgebung leben, u.a. die Weltenschreiber (Programmierer) – angebunden an ein Unternehmen, das auch die Versorgung der Menschen sicherstellt.

Die Protagonistin, eine sehr talentierte junge Weltenschreiberin, bemerkt in einer ihrer Welten Unregelmäßigkeiten und begibt sich zum Aufklären in dieselbe. In ihrer virtuellen Welt begegnen ihr Dinge, die sie nicht programmiert hat. Sie erstattet Meldung an ihre Vorgesetzte – und damit beginnen mehr oder weniger ihre realen Probleme, ausgelebt in der virtuellen Realität. Viele Dinge, die die Menschen schützen sollen, funktionieren für sie nicht mehr. Es wird immer schwieriger und vor allem gefährlicher, die Hintergründe zu erkunden, ja ein Wettlauf auf Leben und Tod stellt sich ein.

Wer wo welche Fäden warum zieht – und wie die Dilemmata gelöst werden, bleibt das ganze Buch über spannend.

30. August 2024

Ursula Poznanski: Scandor

 

Ein neuer Poznanski, den ich mir – trotz Buchkaufverbot – besorgen mußte und den ich auch innerhalb eines Tages gelesen habe.

Es geht um eine Form der Wette, bei der die Teilnehmer für die Dauer derselben nur die Wahrheit sagen dürfen, sonst sind sie aus dem Wettbewerb raus. 100 Teilnehmer hat die Veranstaltung, die dem alleinigen Gewinner viel Geld bringen wird, darunter auch zwei junge Menschen mit Geldnöten: Ein Student, Paul, dem das Teilnahmetoken mit Zugangscode geschenkt wird und Tessa, eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die sich mit zwei Jobs durch das Leben schlägt und die jenes Token nicht ganz ehrlich erwirbt, da sie es ihrem reichen Onkel entwendet.

Der Wettbewerb beginnt mit hohem Wetteinsatz im Falle eines Ausscheidens: sich der größten Angst zu stellen. Nach einem Tag merken die beiden jungen Protagonisten, wie anstrengend es ist, immer ganz genau auf seine Aussagen zu achten. Die Missgeschicke einiger Teilnehmer werden nach ihrem Ausscheiden kurz dargestellt (im späteren Verlauf auch einige der Strafen, damit deutlich wird, daß der Veranstalter den Wetteinsatz wirklich einfordert). Auch funktioniert es nicht, sich anderen Menschen nicht auszusetzen bzw.es werden auch Sonderaufgaben gestellt, die bewältigt werden müssen.

Ehrlichkeit als Forderung geht teilweise so weit, daß die beiden jungen Protagonisten ihre jeweiligen Jobs gefährden bzw. sogar loswerden. Als Mitarbeiter einer Boutique bzw. beim Kellnern ist es nun einmal sehr schwierig Kunden nicht mit schnell daher gesagten Floskeln (ja, da sind oft auch Unwahrheiten dabei) zufrieden zu stellen.

Der Ausgang des Wetbewerbs und das Motiv für denselben sind jedenfalls sehr überraschend, ja, der Wettbewerb selber dient letztendlich zu einem bestimmten vergangenen Ereignis als Wahrheitsfinder …

20. August 2024


Diesen Krimi aus dem Bestand meiner Mutter habe ich im Urlaub gelesen.
Für mein Empfinden fing er zäh an. Geschildert wurde der Fund einer Leiche, wie es sie ähnlich einige Wochen vorher gab. Der ermittelnde Hauptkommissar Van Veeteren wird von Alpträumen geplagt, die mir, die ich von Håkan Nesser noch nichts gelesen habe, nichts sagen, ja, das Buch langweilig erscheinen ließen. Das war der Punkt (etwa Kapitel 4), an dem ich gegen meine Gewohnheit ans Ende vor schaute. Das war so überraschend, daß es mich bewog, doch den gesamten Roman zu lesen.
Wer Nesser und seinen Kommissar Van Veeteren kennt, wird ahnen, worauf er sich einläßt. Für Neulinge eben etwas mühsam am Anfang.
Dieses Buch werde ich weggeben.

27. April 2024

Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Libretto zur Oper)

Das Reclam-Heftchen (ohne Bild) fiel mir in die Hände (und dabei auch auseinander). Da habe ich beschlossen, mir dieses – für mich sowieso mühsam zu lesende, weil es eben ein Theaterstück (als Literaturform) ist – Werk nicht mehr anzutun. Sollte ich mir je die Oper ansehen, habe ich bestimmt auch dann noch die Möglichkeit, den Text zu bekommen. Und ansonsten sollen die Sänger halt sehr deutlich ihren Gesang artikulieren :D.

Das Heft wurde ehrenvoll im Altpapier beerdigt und gut ist.

14. März 2024

Brigitte Glaser: Schreckschüsse

 Auch bei diesem Buch hatte ich es versäumt, rechtzeitig den Blogeintrag vorzubereiten. Ich habe es ein zweites Mal gelesen, da mir sogar der Plott schon vollständig entfallen war.

Eine Jugendliche wird überfahren gefunden. Sie weist allerdings auch eine Schußwunde auf – und keiner kann sich erklären, was sie in der Nähe des Fundortes vorgehabt hat und warum sie ohne zu schauen auf die Straße gerannt ist. 10 Tage währen die Ermittlungen. Anja Kraft – als Mitglied eines Teams – arbeitet daran. Und ähnlich wie Fina Plank (Ursula Poznanski: Stille blutet) hat auch sie es nicht ganz leicht mit ihren Kollegen …

Nicht nur die Polizeiarbeit sondern auch das (Weiter-)Leben mehr oder weniger Beteiligter sowie der Weg (und das weitere Unheil) der Schußwaffe werden hier kritisch und jugendgerecht hautnah geschildert.

Ein guter spannender Jugendkrimi, dennoch verläßt dieses Buch meinen Haushalt.

11. März 2024

Ursula Poznanski: Fina Plank 1: Stille blutet

Oh mann, ich habe aus irgendeinem Grund meine Beurteilung zum Buch nicht sofort geschrieben … Ich lese es noch einmal.

Eine junge Kommissarin, Fina Plank, läßt sich ins LKA in Wien, Abteilung Mord, versetzen. Sie stößt dort erst einmal auf nicht nur nette Kollegen.

Kaum ist sie im Team gibt es medienwirksam und life eine Todesankündigung (Verbrechen nicht ausgeschlossen), ausgesprochen von einer Moderatorin ihren eigenen Tod betreffend. Am selben Abend stirbt sie wirklich eines gewaltsamen Todes.

Es beginnt die mühevolle Polizeiarbeit, erschwert durch ein hohes Maß ähnlicher Ankündigungen, In dem Datenaufkommen ernsthafte (zukünftige) Verbrechen zu erkennen und sie zu verfolgen wird zu einer Herausforderung. Am Ende gibt es 4 von dieser Vorgehensweise betroffene Tote. Schnell gibt es einen Hauptverdächtigen – aber es wäre kein Krimi (und schon gar keiner von Ursula Poznanski), wenn das alles so einfach wäre ...

Ein sehr gutes Buch, das auch beim zweiten Lesen (s.o.) doch so spannend ist, daß ich es lieber vollständig durchgelesen habe, anstatt es nur zu überfliegen. Ich bin auf weitere Fälle mit Fina Plank gespannt (einen weiteren gibt es jetzt im September wohl schon).

5. März 2024

Christoph Poschenrieder: Mauersegler

 

Eine Freundin hat mir dieses Buch empfohlen und geliehen.

Ich zitiere aus dem Klappentext: Fünf Männer gründen eine Alten-WG. Denn es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie und mit wem man alt wird.

Das Buch liest sich gut weg - und es wird auch mehr geregelt als nur das Zusammenleben.

Ein Nachgeschmack bleibt, wobei ich mir noch nicht so ganz im Klaren bin, in welche Richtung der geht.

 

aussteigen, geliehen, Manipulation (positiv), schwarzer Humor, Weltanschauung, weg

 

14. Februar 2024

Walter Spiegl (Hrsg): Alfred Hitchcocks Kriminalmagazin 105

 

Ich brauchte mal wieder Kurzgeschichten …

Dieses Buch aus dem Bestand meines Vaters liest sich in den vorgegebenen kleinen Häppchen gut weg. Die Geschichten sind skurril – und ja, sie dürften auch Hitchcock gefallen haben.

10. Februar 2024

Ursula Poznanski: Die Burg

 

Das neueste Buch dieser Autorin, die ich sehr mag, habe ich mir jetzt einfach so zwischendurch besorgt (die lange Buchkauf-Abstinenz ist manchmal einfach nicht durchzuhalten). Am Freitag gekauft und am Samstag-Morgen beendet, so spannend fand ich das Buch.

Es geht um einen Escape-Room, bei dem kein Szenario wie ein anderes sein soll, da eine KI die Wünsche der Besucher entgegennimmt und entsprechend umsetzt.

5 geladene Gäste und 2 Mitarbeiter sollen dieses Event vor der Eröffnung gemeinsam nutzen: Ein Escape-Room-Inhaber, ein Historiker, eine Influencerin, ein ein wenig in die Jahre gekommener Sportstar und eine gute Raterin, die diesen Trip bei einem Preisausschreiben gewonnen hat, werden begleitet vom Besitzer / Urheber dieser Idee und einem der Gamemaster. Das Ganze findet auf einer dafür extra hergerichteten Burg statt.

Die 7 Personen geben spannende Vorgaben ein – und los geht es.

Die KI setzt die Vorgaben intrepretationsfrei um, die Rätsel sind durchaus fordernd, aber lösbar. Irgendwann müssen die Escape-Room Besucher auch persönliche Geheimnisse als Lösungsworte preisgeben – und von da an geht es in Poznanski-Manier gut recherchiert und überlegt weiter. Das Ganze ist nichts für schwache Nerven.

Ich möchte jetzt nichts vom Ende zu weit vorwegnehmen, aber ein wichtiger Gedanke ist mir beim Lesen schon gekommen: Paß auf, was Du Dir wünschst!

17. Januar 2024

Wolfgang Hänel: Eskaliert

 

Ich habe in dieses Buch hineingelesen, bei dem es um gelangweilte Jugendliche und eine Messerstecherei geht. Mir gefällt das Thema und die Art der Aufbereitung nicht. Auch habe ich in meinem Umgang keinen derartigen Jugendlichen, muß mich also nicht damit auseinandersetzen.

16. Januar 2024

Anthony Horowitz: Alex Rider 5: Scorpia

 

Dieses Buch aus der Grundschulzeit meiner Söhne war in einem gekauften Überraschungspaket – und endlich habe ich es lesen können. Es ist leider der letzte Band einer Reihe, ohne daß ich zu den vorausgegangenen je Zugang hatte …

Ein spannendes Buch um einen Jugendlichen, der irgendwie in Kontakt mit Geheimdiensten und Organisationen kommt und freiwillig für diese dann arbeitet / Aufträge erledigt / die Welt rettet. Für den Jugendlichen nicht ganz ungefährlich, zudem er für diese Einsätze auch aus dem Schulalltag herausgenommen wird (zu Lasten seiner schulischen Leistungen).

Dieses Buch wird nicht hier bleiben.

6. Januar 2024

Dora Heldt: Tante Inge haut ab

 

Auch vom Tisch bei meiner Mutter zu mir mitgewandert …

Ein lustiges Buch, das gut aufzeigt, wie aus Spekulationen heraus merkwürdige Aktionen entstehen können. Meistens ist Reden halt doch besser, als mit Geheimnissen schwanger zu gehen …

Wer Dora Heldt kennt und mag, wird auch dieses Buch um die Protagonistin Christine und ihr Umfeld gerne verschlingen, selbst wenn es auch schon seit 2010 auf dem Markt ist. Es muß ja nicht immer das neueste sein um seinen Spaß zu haben.

4. Januar 2024

Joan Hess: Aufruhr in Maggody

Im Altenheim bei meiner Mutter lag dieses Buch auf ihrem Tisch – und somit habe ich es mir geliehen.

Ein verschlafenes Städtchen in den heißen Zonen der USA– und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Frauen rebellieren gegen die althergebrachten Rollen, die einzige Bank brennt ab … Die Polizistin des Ortes erzählt aus der Ich-Perspektive.

Zwischendrin dachte ich, muß ich mir das jetzt antun? Aber die Neugierde hat doch gesiegt. Bereuen tue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben, dennoch bin ich froh, das Buch wieder abgeben zu müssen.

1. Januar 2024

Rückblick 2023

2023 habe ich meinen SuB "nur" um 14 Bücher reduzieren können. Es fällt mir doch schwer, an für mich neuen Büchern vorbei zu gehen - erst recht, nachdem ich ja nun schon einige Jahre versuche den SuB durch Neukaufe nicht größer werden zu lassen.

Immerhin fiel seit April die Fahrerei zum Haus meiner Mutter weg, da wir das endlich haben verkaufen können.

Ein Thema, welches mich vom Lesen abhält, ist immer wieder das Daddeln am Handy. Früher nur am PC zu spielen war ja dann wenigstens an den Schreibtisch gebunden, aber nun kann ich ja auch im Bett daddeln anstatt zu lesen ... Es kann nur besser werden.

24. Dezember 2023

Jan Seghers (Hg.): Der Tod hat 24 Türchen


Der zweite literarische Adventskalender umfaßt 24 Kurzkrimis von 24 deutschsprachigen Krimi-Autoren und alle spielen in der Weihnachtszeit. Jede Geschichte ist etwa 5 – 8 Seiten stark, was ausreichend als „Gute-Nacht-Lektüre“ ist. Nicht jede davon ist blutig, einige sind fies – aber überraschend verlaufen sie alle.

Der Adventskalender hat mir viel Freude bereitet. Das Buch geht an meine Freundin zurück.

 

23. Dezember 2023

Julia Nehus / Björn Emigholz: Süßer Tod im Rathaus

Dieses Jahr hatte ich zwei literarische Adventskalender.

Ein netter kleiner Krimi, aufgeteilt in 24 Doppelseiten – eine für jeden Tag -, angesiedelt in Verden, wo ich aufgewachsen bin. Allerdings kommt das Lokalkolorit wenig durch – und doch ist es eine brauchbare Werbung für diese alte Stadt.

Für einen Bücherfresser wie mich ist dieser Adventskalender insoweit eine Herausforderung, als daß es mir schwerfiel, jeden Tag nur eine Doppelseite zu lesen – gegen Ende habe ich das ja auch nicht mehr durchgehalten ;).

 

13. Dezember 2023

Julia Rogasch: Der kleine Wintermarkt am Meer

Gestern hatte ich ein wenig Wartezeit am Bahnhof – und die überbrückt sich bei schlechtem Handyempfang nun einmal am besten mit einem netten Buch. Ich habe also ausnahmsweise mein Bucheinkaufsverbot außer acht gelassen …

Ich mag Weihnachten und Nordseegeschichten und für mal eben schnell sollte das dieses Mal eben eine Liebesgeschichte sein. Sehr nett geschrieben liest sich diese Geschichte flott runter. Es gibt – fast schon obligate – Verflechtungen und Verwirrungen. Daraus resultierende Gefühlsschwankungen machen deutlich, daß über alles geredet werden sollte.

Die vorhandenen Getränkerezepte sind eher schon bekannte Rezepte - ok, eine Ausnahme. Aber da die Rezepte für Wintergetränke im Buch alle alkoholhaltig sind, ist das eh nichts für mich …

Das Buch ist hier nun also schon über und wird verschenkt bzw. verspendet.

6. Dezember 2023

Walter Wager: Fluchthilfe auf israelisch

Dieses Buch ist noch aus der Krimi-Sammlung meines Vaters, der inzwischen schon 20 Jahre verstorben ist. Etwa so lange liegt das Buch auch schon hier … Nun war mir einmal nach einem „kleinen“ Buch, was dieses Exemplar mit 127 Seiten gut erfüllt.

Ein Mädchen zur Zeit des kalten Krieges aus der Sowjet Union herauszubekommen ist so gut wie unmöglich. Aber nicht für einen Vietnam-Veteranen mit Sonderausbildung und speziellen Fähigkeiten. Allerdings ist der Weg schon sehr ungewöhnlich, bis die 14-jährige Sonja ihrem Großonkel zugeführt werden kann.

Einige Szenen kamen mir dann beim Lesen irgendwie bekannt vor - als ob ich die in einem Film gesehen hätte. Aber solange ich das nicht mit Bestimmtheit sagen kann, bekommt das Buch kein Film-Label.

Trotz allem Spaß beim Lesen wird dieses Buch dieses Haus verlassen.

27. November 2023

Emma Törzs: Ink Blood Mirror Magic

Das andere Buch, das wir zur Silberhochzeit bekamen, ist nun auch durchgelesen …

Bücher, die mit Blut geschrieben werden. Bücher, gesammelt und bei denen, die sie fühlen (und lesen) können, hochgeachtet und beschützt. Drei Erzählstränge, die sich zu einem vereinen. Geheimnisse über Geheimnisse.

Nein, mehr wird aus diesem fesselnden, spannenden Werk nicht preisgegeben. Ich habe 4 Tage zum Lesen benötigt („man“ hat ja auch noch ein Leben neben dem Lesefutter ;) ). Es verbleibt in meinem Bestand.

 

22. November 2023

Andy Weir: Der Marsianer

Nachdem ich mir vor Kurzem den Film dazu mal wieder angesehen habe, mußte ich endlich das Buch lesen (ja, auch um Abweichungen herauszufinden ;)).

Ein Astronaut verbleibt im Zuge einer Mars-Mission per dummem Zufall (er wird für tot gehalten) alleine auf dem Mars zurück. Er muß sich zurechtfinden, sich um Nahrung kümmern, um ein Kommunikationssystem mit der Erde (mit dem ursprünglichen war er verunfallt) und erst recht mit den Bedingungen auf dem Mars zurechtkommen. Und das in erst einmal vollständiger Abgeschiedenheit. Viel Try and Error, viel Phantasie – neben handwerklichem Geschick – und reichlich praktische Wisseschaftskenntnisse (er ist Botaniker und Ingenieur. Alle Astronauten in diesem Buch haben mehrere Fachgebiete und Aufgaben) helfen ihm, zu überleben und vor allem nicht den Mut zu verlieren.

Ich mag sowohl den Film als auch das Buch sehr gerne. Es sind beide lohnenswert.

20. November 2023

Manuel Schmitt: Godmode

Zu unserer Silberhochzeit bekamen wir zwei Bücher geschenkt, dieses ist das etwas weniger umfangreiche. Es ließ sich gut an einem Tag durchlesen.

Ein E-Sportler nimmt an der WM teil – und findet sich auf einmal in einer Umgebung wieder, in der PCs ausschließlich für Business und wissenschaftliche Dinge genutzt werden. Er bringt der PC-Welt das Spielen bei, da er ja die Kenntnisse aus seiner Herkunft hat. Immer wieder muß er zwischen der authentischen Historie und den parallel dazu verlaufenden Entwicklungen in der Spielewelt lavieren, da er ja nicht verraten darf, daß er nichts neu entwickelt, sondern auf seine Erfahrungen zurückgreift.

Das Ende ist jedenfalls sehr überraschend und gefällt mir ausgesprochen gut.

28. Oktober 2023

Hermann Kant: Ein bißchen Südsee

Ein Buch aus meinem Elternhaus, welches mir schon einiges an Lesevergnügen geboten hat.

Witzige Familiengeschehnisse werden hier dargestellt. Es kommen durchaus auch Besonderheiten der DDR zum Zuge, die wir heute wenig nachvollziehen können.

Ich zitiere den inneren Klappentext hierzu, selbst wenn ich sonst den Äußerungen einen Reich-Ranicki eher kritisch gegenüber eingestellt bin:

„Wenn es nur das Lockword >Südsee< war, was Sie nach diesem Buch greifen ließ, so sollten Sie es nicht kaufen. Ich biete Ihnen lediglich ein bißchen Südsee … Doch sollten Sie auf Abenteuer und bunte Tupfer, auf Eigenart und ein wenig Herzenswärme aus sein so sagte ich in aller Unbescheidenheit: Da greifen Sie nur zu, denn damit kann ich dienen. Und wenn Sie einen suchen, der Sie mal zum Lachen bringt. Dann prahle ich: Ich bin Ihr Mann. Auch könnte ich Ihnen Leute nennen, die über die eine oder andere Geschichte geweint haben, nicht gar so sehr, aber doch geweint, und wenn Ihnen nach dergleichen ist, so nur heraus … Wir haben keine Maupassants. Ich bin auch keiner, ich weiß es nur zu gut. Aber ich weiß auch, daß Geschichten sein müssen.“ Diesen Worten Hermann Kants über seine Erzählungen kann man eigentlich nur hinzufügen, was Marcel Reich-Ranicki vom Autor hält: „Jawohl, dieser Hermann Kant aus Ost-Berlin kann sich sehen lassen. Er ist zu vielem fähig. Er weiß Bescheid, er kennt sich im literarischen Gewerbe genau aus, er versteht sein Handwerk. Ein intelligenter, ein schlauer Bursche, ein vielseitiger, ein wendiger Journalist, ein professioneller und temperamentvoller Polemiker, ein lustiger Bruder vom traurigen Feuilleton des >Neuen Deutschland<.“ (Die Zeit)

6. September 2023

Mechtild Borrmann: Trümmerkind

Mir wegen der Organisation (einschließlich Rede) neben einer anderen Dame aus dem Chor anläßlich des 50. Jubiläums unseres Chores überreichtes Buch. Obwohl die Gebende meinen Lesegeschmack wenig kennt, hat sie doch gut getroffen.

Geschildert wird in verschiedenen Erzählsträngen die letzte Zeit des 2. Weltkrieges in Ostdeutschland, die direkte Nachkriegszeit in Hamburg und die 90er Jahre – also nach Mauerfall – in Köln. Wie sich das alles zusammenfügt und welche menschlichen Abgründe auf der einen Seite und zwischenmenschlich positive Entwicklungen auf der anderen Seite sich abspielen ist fesselnd und spannend dargestellt.

17. Juli 2023

Roman Voosen / Kerstin Signe Danielsson: Nyström 1: Später Frost

Diesen Debut- Roman des schwedischen Krimi-Duos habe ich mir von meiner Mutter bzw. aus der Bücherei des Altenheimes geliehen.

Ein gruseliger Fund nach fiesem Tod mit Anzeichen, die möglicherweise etwas Rituelles an sich haben - und am Ende ist alles ganz anders. Ein Teil der Lösung zeichnete sich nach zwei Drittel etwa schon ab, aber die Auflösung des gesamten Chaos' ist wirklich gelungen. Mal sehen, ob ich mich um weitere Krimis von den beiden kümmern möchte ...

3. Juli 2023

Johannes Dose: Rungholts Ende

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da ich hier ja in der Nähe der historischen Stätte lebe.

Leider ist das für mich unerträglich zu lesen: Schwarze Pädagogik, Marienverehrung ist wichtiger, als historische Geschehnisse und arme Leute, die kein Schulgeld bezahlen können, werden von der Obrigkeit nicht zugelassen. Auch die Unehrenhaftigkeit des Henkers und seiner Familie – einschließlich des Verbotes am Marienaltar für jemanden, der sehr krank ist, zu beten - hat mich nach 2 Kapiteln dazu bewogen, dieses unerfreuliche Lese-Erlebnis nicht weiter zu vertiefen …

Mein Mann schaut es sich noch einmal an, bevor wir dieses leider auch ein wenig zerfledderte Exemplar beerdigen.

14. Mai 2023

Victor Kelleher: Die Jagd auf das finstere Ungeheuer

Anläßlich unseres Straßenflohmarktes habe ich dieses Buch noch einmal gelesen, denn ich vermutete, daß ich es zum Verkauf freigeben könnte ... Ich finde es aber so gut und wichtig, daß es weiterhin hier Asyl bekommt.

Ein junger Mann eines Clans wird beim – vermeintlichen – Vernachlässigen seiner Pflichten „erwischt“ und als Feigling abgestempelt, sogar aus dem Clan ausgeschlossen. Nun beginnt für ihn eine Reise ins Ungewisse, ja auch zu sich selbst.

Begonnen hat das Ganze aber durch ein bisher nicht erlaubtes Eingreifen von Personen in das ökologische Gleichgewicht.

Es ist gut dargestellt, wie die verschiedenen Ideen und Verhaltensweisen das Zusammenleben von Gruppen beeinflussen.

6. Mai 2023

Birgit Kienzle: Julie die Magd

Auch dieses Buch ist aus dem Fundus meiner Mutter. Ein recht interessantes Buch einschließlich einiger Statistiken und Verordnungen über Hausangestellte, bei dem die Klappentexte alles notwendige deutlich machen.

Klappentext hinten: „Ich bin 1894 in Zürich geboren. Meine Mutter hat in einer Gastwirtschaft geputzt, mein Vater war Maurer. Als ich drei Jahre alt war, hat mein Vater meine Mutter im Rausch erschlagen. Weil kein Bauer oder sonst jemand ein so geringes Kind, wie ich es war, aufnehmen wollte, bin ich in ein Heim gekommen. Dort bin ich geblieben, bis ich mit sechzehn Jahren meine erste Stelle als Stallmagd bekommen habe …Ich durfte nicht mit am Tisch sitzen, ich habe nur in der Küche etwas zu essen bekommen und mußte Sackschürzen anziehen, Schürzen, aus alten Kartoffelsäcken genäht. <Damit man sieht, wer hier die Magd ist!> Ich bin ein richtiger Schuhputzlumpen gewesen. Gedacht habe ich mir damit nichts. Ich hhabe gemeint, das sei normal, dazu bin ich eben auf der Welt.“ Julie Blum

Klappentext innen: Eine Magd erzählt ihr Leben. Das ist nicht üblich. Wir sind daran gewöhnt, daß die Menschen, die lange stumm geduldet haben, Ihr Schweigen bewahren. Wir sind nicht darauf gefaßt, daß sie plötzlich den Mund auftun, die auf der untersten Stufe stehen, wann sollten sie sich auch beklagen, das Gesinde, die armen Teufel, die keinen Sonntag und keine Freizeit haben. Eine davon ist Julie Blum, gottesfürchtig und bescheiden, die ein Leben lang unten gehalten wurde und erst ganz spät entdeckt, daß sie eine Stimme hat. „Man lernt nur zu buckeln und das Maul zu halten, dann kann man zum Schluß nichts anderes mehr. Ich hätte mich wehren sollen.“

Über die Autorin: Birgit Kienzle, Jahrgang 1946, geboren und aufgewachsen in Österreich, eine Tochter. Sie lebt seit 1971 in Baden-Baden als Filmemacherin, ihr besonderes Interesse gilt Porträts, die persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Zusammenhänge deutlich machen.

24. April 2023

A. A. Attanasio: Artus-Zyklus 2: König Arthor

Ich habe mich heute dazu entschieden, dieses Buch nicht mehr lesen zu wollen. Die mir vorliegende deutsche Übersetzung ist 25 Jahre alt. Ich habe es mir besorgt, als mich die Artus-Sagen und Autoren wie Marion Zimmer Bradley noch gefesselt haben. Nun stellte sich beim genauen Lesen des Klappentextes heraus, daß dieses Buch der 2 . Band (daran merkt man, daß ich eine Zeitlang nicht sehr gut durchdacht habe, welches Buch ich mir anschaffe, solange es nur günstig ist). Bei weiteren Recherchen erschien auch die Möglichkeit, daß den ersten beiden Bänden noch 2 weitere gefolgt wären, von denen ich auch nicht weiß, ob die ins deutsche übersetzt wurden.

22. April 2023

Michael Crichton: Die Gedanken des Bösen

Heute morgen habe ich diesen fast schon Klassiker von Michael Crichton beendet. Anfangs las er sich ein wenig zäh, aber je näher ich der Mitte kam, desto spannender wurde er für mich, so daß ich ihn dann auch ab da in eins durch (gestern abend und heute morgen) beenden konnte.

Eine Expedition aus Wissenschaftlern und einem Psychologen soll eine Art Wrack auf dem Meeresgrund des Pazifik untersuchen. Natürlich passiert im Laufe so einiges und vom gesamten Team bleiben letztendlich nur 3 Überlebende zurück.

Interessant ist, wie die Charaktere dargestellt werden: Auf sich selbst gestellt und letztendlich auf sich selbst zurückgeworfen auch ein Entwicklungsroman.

26. März 2023

Yann Martel: Schiffbruch mit Tiger

Auch bei meiner Mutter abgestaubt: Ein interessantes, fesselndes, witziges Buch, das ich nach der zweiten Hälfte so gar nicht mehr aus der Hand legen mochte. Es befand sich zu Recht lange auf der Spiegel-Bestseller-Liste (die ist allerdings für mich normalerweise eher ein negativ-Kriterium). Neben dem Handlungsstrang zeichnet sich das Buch durch interessante Einblicke in Dressur von Tieren und auch in unterschiedliche Religionen aus.

Zwei Zitate hieraus über Religion finde ich allgemein sehr gut:

Auf S. 71: „Hindus, in ihrer großen Liebe zu allen Geschöpfen, sind haarlose Christen. Muslim, die Gott in allen Dingen sehen, sind bärtige Hindus. Christen in ihrer Gottesfürchtigkeit sind Muslims mit Hut.“

Auf S. 95: „Für mich ist Religion eine Frage der Würde.“

22. Februar 2023

Pip Williams: Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Ein Buchtip aus der Zeitung des SoVD, der mich ansprach. Nun habe ich mir nach längerer Kaufabstinenz diesen Wunsch einfach einmal erfüllt – und es hat sich gelohnt.

Im Buch geht es historisch um die Entstehung des Oxford English Dictionary (OED). Dahinein wird eine weitere Geschichte verwoben, in der es um Wörter von Frauen und von der Straße geht, also nicht auf literarische Quellen zurückzuführende sprachliche Ergüsse. Der Plot ist durchgehend interessant gehalten, die Ausflüge in die Gassensprache sind plastisch dargestellt. Auch der Zusammenhang mit dem Erstreiten des Frauenwahlrechts zu dem entsprechenden Zeitraum, also derjenige, der auch für die Entstehung der ersten Ausgabe des OED relevant ist, kommt nicht zu kurz.

Ich konnte dieses interessante Buch in sehr kurzer Zeit beenden.

19. Februar 2023

Marion Röbkes: Esoterischer Reiseführer: unterschiedliche Gebiete

Ich weiß irgendwie nicht, was ich von diesen – aus den Beständen meiner Mutter stammenden – Büchern erwartet habe, aber es scheint mehr gewesen zu sein. Der Zusammenhang zur Esoterik ist oft hinten hinunter gefallen (die Autorin wollte ja auch keine riesigen Bände produzieren).

Die Autorin bewegt sich irgendwo zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen (alle belegt) und alten Mythen. Mir fehlten u.a. einige mir bekannte Stätten. Es ist nicht mehr – und nicht weniger – als eine kleine Reihe von inzwischen 25 Jahre alten Reiseführern zu alten Kultstätten und deren „Hinterlassenschaften“ zur Auswerbarkeit von Geschichtsverständnis.

Die Bände gehen auf den Bücherfriedhof, denn in Zeiten des Internets sind derartige Infos auch eigenständig vor Ort abzurufen.

9. Februar 2023

Ursula Poznanski: Eleria 1: Die Verratenen; Eleria 2: Die Verschworenen; Eleria 3: Die Vernichteten

In dieser Trilogie existieren 2 große menschliche Gruppen: Eine innerhalb von Glaskuppeln (im Buch Sphären genannt) lebend und die andere gegen widrige Umstände (eiszeitähnliche Bedingungen) außerhalb der Sphären.

Jedes Buch bringt neue Ideen und Erkenntnisse, wie schon die Titel ahnen lassen.

Die Sphärenmenschen gehen davon aus, daß ihre Form des Lebens die einzig richtige ist und ihre Kultur den außen lebenden nahegebracht werden muß. Ein zufällig belauschtes Gespräch macht einer kleinen Gruppe Sphärenbewohner deutlich, daß sie nicht mehr erwünscht sind, obwohl sie sich bisher als hoch angesehene Lernende erwiesen haben. Sie verstehen nicht, warum, werden unsanft auf ihren Weg gestoßen, treffen auf viele Widerstände, kommen aber auch zu tiefgreifenden Erkenntnissen. Jeder von ihnen geht mit den Informationen seinen eigenen Weg – mal gemeinsam mit den anderen, mal alleine.

Es ist eine emotionsreiche Geschichte, mit durchaus gesellschaftlichen Bezügen und Kritiken, wie fast alle Bücher von Ursula Poznanski.

5. Februar 2023

Astrid Lindgren: Die Brüder Löwenherz

Aus dem Fundus meiner Mutter – ich habe es ihr auf ihren Wunsch vor langer Zeit einmal geschenkt – habe ich es jetzt als Astrid Lindgren Fan in meinen eigenen Bestand übernommen und mit viel Freude wieder gelesen.

Ein wichtiges Buch, in dem das Eintreten füreinander eine ebenso große Rolle spielt wie die Erkenntnis, daß mensch gerade auch mit Angst kein Feigling ist. Mutige Taten passieren nicht ohne die wichtige Alarmfunktion der Angst. Ein weiterer Aspekt des Buches ist das „hinterher“, wohin gehen wir mit unserem Tod. Astrid Lindgren benutzt hier kindgerechte Bilder und Vorstellungen, wie sie fast allen Menschen zu eigen sind, egal, welcher Religion sie letztendlich angehören.
 

23. Januar 2023

Stéphane Bruchfeld / Paul A. Levine: Erzählt es euren Kindern

Mein Mann hat seinen Bestand ein wenig ausgemistet, dabei fiel ihm dieses Buch in die Hände. Ich habe ja meistens noch ein Wörtchen beim Aussortieren von Büchern mitzureden, und so habe ich dieses Buch geschnappt, gelesen.

Mittels verschiedener zusammengetragener Dokumente – gerade auch von Zeitzeugen / Überlebenden des Holocaust – wird eine Analyse und Aufarbeitung des Themas in Angriff genommen. Anhand der Dokumente wird der Finger nicht nur auf Nazideutschland gelegt, sondern auch auf die Verantwortung jedes Einzelnen, jedes weiteren Staates, jeder Person. Die Darstellung ist sehr sachlich und trotz der Gräuel gut nachvollziehbar. Im Sinne des – aus der Bibel zitierten – Titels bewahre ich dieses Dokument weiterhin auf.



17. Januar 2023

Ursula Poznanski: Shelter

Wieder ein sehr gutes Buch von obiger Autorin. Ich habe es an einem Tag durchgelesen.

Auf einer im Sande verlaufenden Party kochen 5 Freunde die Idee einer Verschwörung aus, setzen sie in die Tat um – und sind ob derer Ergebnisse letztendlich sehr erstaunt, wohin sie diese Schnapsidee führt. Voller Spannung und Überraschungen begleiten wir einen der 5 durch die nicht ganz ungefährliche (für uns Leser schon ;)) Geschichte. 

4. Januar 2023

Rückblick auf 2022

Ja, letztes Jahr habe ich leider wirklich mein erklärtes Ziel zwei Bücher pro Monat vom SuB abzuarbeiten gründlich verfehlt, konnte ich doch "nur" 7 Bücher über das Jahr verteilt abbauen.

Es waren immer noch Autofahrten nach Niedersachsen zu erledigen und ich ersticke mehr oder weniger an den entsprechenden Hinterlassenschaften.

Auch habe ich mir an beiden Augen den Star stechen lassen und durfte somit etwas weniger lesen. Und meine Daddelei am Handy hält mich weiterhin erfolgreich vom Lesen ab ...

Mal sehen, was mir 2023 so bringt; bisher war es eine fette Erkältung seit Neujahr.

31. Dezember 2022

Reader's Digest Im Spiegel der Zeit: Nando Parrado: 72 Tage in der Hölle; Fiona Bollag: Das Mädchen, das aus der Stille kam; Gerhard Haase-Hindenberg: Der Mann, der die Mauer öffnete

Mein Mann fing an, bei seinen Büchern auszumisten und da war dieser Band auch dabei. Den konnte ich doch nicht ungelesen aus der Wohnung verbannen ;).

Erst interessierte mich ja das mittlere Buch vom Titel her, aber als mein GöGa mir kurz beschrieb, um was es im ersten Buch ging, wurde ich doch neugierig. Es geht um einen Flugzeugabsturz und wie die Überlebenden es schafften, trotz der widrigen Umstände zu überleben. Zu welchen Maßnahmen sie gezwungen waren und wie mühselig das Ersuchen um Rettung letztendlich wurde. Keine leichte Kost, aber so geschrieben, wie der Autor das ganze erlebt hat, also sehr mitnehmend und bewegend.

Das zweite Buch in diesem Band ist von einer taub geborenen jungen Dame, die aber „normal“ unter Hörenden aufwächst. Inzwischen ist sie Trägerin von Cochlea-Implantaten, aber der Weg dahin war auch nicht eben.

Das dritte Buch habe ich aber nicht mehr lesen mögen ...

10. November 2022

James Bowen: Bob 1 – 3: Bob, der Streuner / Bob und wie er die Welt sieht / Ein Geschenk von Bob

 

Bei den Büchern, die ich aus dem Haus meiner Mutter mitgenommen habe, fanden sich auch diese 3 Bände. Ich habe sie innerhalb von 3 Tagen lesen können und sie haben mir viel Freude bereitet.

Ein Ex-Junkie, ehemals Obdachloser und eine Findelkatze finden zueinander, kümmern sich um einander und wachsen aneinander. Wunderbar einprägsam über das harte Leben auf der Straße (in London) geschrieben. Ich mag diese Bücher bestimmt noch einmal lesen, also bekommen sie hier ein warmes Plätzchen.

19. Juli 2022

Edmund Fischer: Erzählungen aus der Geschichte Charlottenburgs

 

Einerseits habe ich hier interessante Fakten zur Stadtgeschichte Charlottenburgs, aus dem mein Vater stammt, herausgelesen, andererseits ist mir der Autor zu (lokal-)patriotisch und die Sprache, die er benutzt, ist noch stark vaterländisch und völkisch geprägt. Auch stört mich der Umgang mit Kartenmaterial und ähnlichem: Er hat zwar welches integriert in seine Texte und es mag auch historisch so richtig sein, aber die Materialien werden zu wenig gegenübergestellt. Auch sind die Ausschnitte nicht immer geschickt ausgewählt. Und vieles, was eine Karte der Gegend veranschaulichen würde, beschreibt er sehr umfangreichreich. Durch den weiteren Wandel der Stadt ist das für mich, ohne eigenes Kartenmaterial daneben liegen zu haben, teilweise schwer nachvollziehbar, schließlich ist das Buch auch schon etwa 60 Jahre alt.

12. Juli 2022

Hermann Gutmann: Roland und seine Brüder

 

Von einem begeisterten Bremer Rolandanhänger ein interessantes Buch über Rolandfiguren grundsätzlich, Namensherkunft und viele Dönekens, die historisch möglicherweise passen, aber eben nicht belegt sind. Vieles wird mit einem Augenzwinkern dargestellt.

Ich mag diesen Stil und die Hintergründe, die hier dargestellt werden. Das Buch bleibt hier.

22. Juni 2022

Patricia C. Wrede: Star Wars: I – III: Die dunkle Bedrohung + Angriff der Klonkrieger + Die Rache der Sith; George Lucas: Star Wars IV: Eine neue Hoffnung; Donald F. Glut: Star Wars V: Das Imperium schlägt zurück; James Kahn: Star Wars VI: Die Rückkehr der Jedi Ritter

Irgendwie war mir mal wieder nach Star Wars: Erst habe ich mir die Filme 1 – 6 reingezogen und dann auch noch die Bücher gelesen …

Die Prequels (Episode I – III) hatte ich schon vor längerer Zeit gelesen, aber jetzt wollte ich das unbedingt noch einmal alles nachvollziehen.

In den Episoden IV – VI finde ich in der Schiftform ein wenig gewöhnungsbedürftig die Namen der Droiden ausgeschrieben zu sehen, also statt C3PO Cedreipeo oder nur Dreipeo.

Nett finde ich, daß in der sechsten Episode Chewbaccas Laute sowie die von Erzwo (R2D2) und den Ewoks hier auch festgehalten sind. Z.B.: Wrrr-dit dwitt? anstelle R2 piepste eine Frage etc.

Klar fielen mir beim Lesen einige Unstimmigkeiten in der Chronologie eher auf als beim Film sehen. Die finde ich aber vernachlässigbar, ich mag das Star-Wars-Universum dennoch.

Die letzten drei Filme und Bücher wird es wohl in dieser Form erst geben, wenn ich auch die Bücher alle hier habe ...