Auch dieses
Buch ist aus dem Fundus meiner Mutter. Ein recht interessantes Buch
einschließlich einiger Statistiken und Verordnungen über
Hausangestellte, bei dem die Klappentexte alles notwendige deutlich
machen.
Klappentext
hinten: „Ich bin 1894 in Zürich geboren. Meine Mutter hat in einer
Gastwirtschaft geputzt, mein Vater war Maurer. Als ich drei Jahre alt
war, hat mein Vater meine Mutter im Rausch erschlagen. Weil kein
Bauer oder sonst jemand ein so geringes Kind, wie ich es war,
aufnehmen wollte, bin ich in ein Heim gekommen. Dort bin ich
geblieben, bis ich mit sechzehn Jahren meine erste Stelle als
Stallmagd bekommen habe …Ich durfte nicht mit am Tisch sitzen, ich
habe nur in der Küche etwas zu essen bekommen und mußte
Sackschürzen anziehen, Schürzen, aus alten Kartoffelsäcken genäht.
<Damit man sieht, wer hier die Magd ist!> Ich bin ein richtiger
Schuhputzlumpen gewesen. Gedacht habe ich mir damit nichts. Ich hhabe
gemeint, das sei normal, dazu bin ich eben auf der Welt.“ Julie
Blum
Klappentext
innen: Eine Magd erzählt ihr Leben. Das ist nicht üblich. Wir sind
daran gewöhnt, daß die Menschen, die lange stumm geduldet haben,
Ihr Schweigen bewahren. Wir sind nicht darauf gefaßt, daß sie
plötzlich den Mund auftun, die auf der untersten Stufe stehen, wann
sollten sie sich auch beklagen, das Gesinde, die armen Teufel, die
keinen Sonntag und keine Freizeit haben. Eine davon ist Julie Blum,
gottesfürchtig und bescheiden, die ein Leben lang unten gehalten
wurde und erst ganz spät entdeckt, daß sie eine Stimme hat. „Man
lernt nur zu buckeln und das Maul zu halten, dann kann man zum Schluß
nichts anderes mehr. Ich hätte mich wehren sollen.“
Über die
Autorin: Birgit Kienzle, Jahrgang 1946, geboren und aufgewachsen in
Österreich, eine Tochter. Sie lebt seit 1971 in Baden-Baden als
Filmemacherin, ihr besonderes Interesse gilt Porträts, die
persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Zusammenhänge
deutlich machen.