22. Februar 2023

Pip Williams: Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Ein Buchtip aus der Zeitung des SoVD, der mich ansprach. Nun habe ich mir nach längerer Kaufabstinenz diesen Wunsch einfach einmal erfüllt – und es hat sich gelohnt.

Im Buch geht es historisch um die Entstehung des Oxford English Dictionary (OED). Dahinein wird eine weitere Geschichte verwoben, in der es um Wörter von Frauen und von der Straße geht, also nicht auf literarische Quellen zurückzuführende sprachliche Ergüsse. Der Plot ist durchgehend interessant gehalten, die Ausflüge in die Gassensprache sind plastisch dargestellt. Auch der Zusammenhang mit dem Erstreiten des Frauenwahlrechts zu dem entsprechenden Zeitraum, also derjenige, der auch für die Entstehung der ersten Ausgabe des OED relevant ist, kommt nicht zu kurz.

Ich konnte dieses interessante Buch in sehr kurzer Zeit beenden.

19. Februar 2023

Marion Röbkes: Esoterischer Reiseführer: unterschiedliche Gebiete

Ich weiß irgendwie nicht, was ich von diesen – aus den Beständen meiner Mutter stammenden – Büchern erwartet habe, aber es scheint mehr gewesen zu sein. Der Zusammenhang zur Esoterik ist oft hinten hinunter gefallen (die Autorin wollte ja auch keine riesigen Bände produzieren).

Die Autorin bewegt sich irgendwo zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen (alle belegt) und alten Mythen. Mir fehlten u.a. einige mir bekannte Stätten. Es ist nicht mehr – und nicht weniger – als eine kleine Reihe von inzwischen 25 Jahre alten Reiseführern zu alten Kultstätten und deren „Hinterlassenschaften“ zur Auswerbarkeit von Geschichtsverständnis.

Die Bände gehen auf den Bücherfriedhof, denn in Zeiten des Internets sind derartige Infos auch eigenständig vor Ort abzurufen.

9. Februar 2023

Ursula Poznanski: Eleria 1: Die Verratenen; Eleria 2: Die Verschworenen; Eleria 3: Die Vernichteten

In dieser Trilogie existieren 2 große menschliche Gruppen: Eine innerhalb von Glaskuppeln (im Buch Sphären genannt) lebend und die andere gegen widrige Umstände (eiszeitähnliche Bedingungen) außerhalb der Sphären.

Jedes Buch bringt neue Ideen und Erkenntnisse, wie schon die Titel ahnen lassen.

Die Sphärenmenschen gehen davon aus, daß ihre Form des Lebens die einzig richtige ist und ihre Kultur den außen lebenden nahegebracht werden muß. Ein zufällig belauschtes Gespräch macht einer kleinen Gruppe Sphärenbewohner deutlich, daß sie nicht mehr erwünscht sind, obwohl sie sich bisher als hoch angesehene Lernende erwiesen haben. Sie verstehen nicht, warum, werden unsanft auf ihren Weg gestoßen, treffen auf viele Widerstände, kommen aber auch zu tiefgreifenden Erkenntnissen. Jeder von ihnen geht mit den Informationen seinen eigenen Weg – mal gemeinsam mit den anderen, mal alleine.

Es ist eine emotionsreiche Geschichte, mit durchaus gesellschaftlichen Bezügen und Kritiken, wie fast alle Bücher von Ursula Poznanski.

5. Februar 2023

Astrid Lindgren: Die Brüder Löwenherz

Aus dem Fundus meiner Mutter – ich habe es ihr auf ihren Wunsch vor langer Zeit einmal geschenkt – habe ich es jetzt als Astrid Lindgren Fan in meinen eigenen Bestand übernommen und mit viel Freude wieder gelesen.

Ein wichtiges Buch, in dem das Eintreten füreinander eine ebenso große Rolle spielt wie die Erkenntnis, daß mensch gerade auch mit Angst kein Feigling ist. Mutige Taten passieren nicht ohne die wichtige Alarmfunktion der Angst. Ein weiterer Aspekt des Buches ist das „hinterher“, wohin gehen wir mit unserem Tod. Astrid Lindgren benutzt hier kindgerechte Bilder und Vorstellungen, wie sie fast allen Menschen zu eigen sind, egal, welcher Religion sie letztendlich angehören.