31. März 2016

Emma Donoghue: Raum

Aufmerksam geworden bin ich auf das Thema über eine Rezension zum Film - und letzten Samstag lag es (ich war ja eigentlich wegen des Indiebookdays in meiner Buchhandlung hier) passenderweise für mich in der Buchhandlung aus.

Das Buch beginnt mit der Geschichte zum 5. Geburtstag des Jungen Jack aus seiner Sicht. Seine Mutter ist seit 7 Jahren in einem Raum festgehalten und er selbst kennt nichts anderes. Ihnen gelingt die Flucht bzw. Befreiung. Der Cut zwischen dem Raum und der "Realität" sprich Draußen findet praktischerweise in der Mitte des Buches statt, so daß kein Anteil in der Darstellung überwiegt.

Durch die kindliche Sicht- und Sprechweise entsteht eine gesunde Distanz zu den Themen Entführung, Einsperren, Vergewaltigung und somit ein berührendes, aber nicht beängstigendes Buch. Auch die Minimierung von reißerisch dargestellten Momenten - die Flucht war das spannendste dabei - tut dem Buch gut. Sehr schön finde ich auch den Bogen bis zum Schluß, wo beide auf Wunsch von Jack und mit großen Schwierigkeiten für die Mutter dem Raum noch einen Besuch abstatten und Jack sich von dem Raum verabschiedet.
Unangenehm fand ich nur die Fragen der Journalistin und deren Platitüden sowie die Reaktion seines inzwischen in Australien lebenden Großvaters auf Jack.

Ich konnte das Buch sehr zügig lesen (2 Tage ;)) und nehme es bestimmt irgendwann auch wieder in die Hand.

Challenge-Punkte:
(24 - einen Thriller (der sehr angenehmen Art))
29 - ein Buch, dessen Cover mindestens 4 Farben hat
38 - ein Buch, das verfilmt wurde
42 - ein Buch, aus dem ein Film wurde
45 - ein Buch, was dich kurzfristig oder nachhaltig verändert hat: die Anregung über unsere Maßstäbe, was Schädigungen bei Kindern auslöst, noch mal zu reflektieren und einige Vorurteile und Platitüden über Bord werfen zu können
(60 - ein Buch, das in einer Küche spielt)

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