Kurz nach dem 11. September 2001 unternimmt Gilles Kepel (er hat Soziologie und Arabistik studiert und lehrt als Professor für Politische Studien in Paris. Er lebte lange im Orient und gilt als führende Autorität auf dem Gebiet des Islam – Einschub eines Teils des inneren Klappentextes) eine Reise durch Länder der islamischen Welt. Seine Stationen sind unter anderem Kairo, Beirut, Damaskus, Dubai, Qatar, Abu Dhabi und Kabul. Im ständigen Rekurs auf die jüngste Geschichte versucht er, die Popularität Bin Ladens zu verstehen, aber auch die Faszination, die das Abendland ausstrahlt, und die Hoffnungslosigkeit angesichts fehlender Perspektiven im jeweiligen Land. Dabei gelingt es Kepel meisterhaft, Analyse und Erzählkunst zu verbinden.
Eine sehr interessante Lektüre, die mir die Augen ein wenig für die realen Lebensbedingungen im Nahen Osten geöffnet hat. Ich finde es auch spannend, wie wenig oder wie viel sich inzwischen in diesen Ländern verändert hat. Seit dem Tod von Arafat ist es still um die PLO und den Palästinenser-Staat geworden. Der Tod Osama Bin Ladens hat den Irrsinn des Ganzen zwar aufgezeigt, ihn in einigen Bereichen jedoch kaum verändert.
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